Belastungs-EKG oder Ergometrie

Ein Belastungs-EKG ist die Aufnahme eines EKG unter reproduzierbar einstellbaren Belastungsstufen. Die Arbeitsleistung wird in Watt gemessen. Das Gerät, mit dem das Belastungs-EKG durchgeführt wird, nennt man Ergometer. Meist sitzt der Patient auf einem Fahrradergometer (alternativ: Liegendergometer).

Er wird zunächst an die Elektrodenanlage angeschlossen, worüber die Ableitung des EKG erfolgt. An einem Oberarm wird eine Blutdruckmanschette angelegt, um den Blutdruck während der Untersuchung kontinuierlich messen zu können. In der Medizin wird meist eine stufenweise Belastung über 10 bis 15 Minuten durchgeführt, beginnend mit 25 oder 50 Watt und einer kontinuierlichen Steigerung um jeweils 25 Watt nach 2 Minuten pro Belastungsstufe. Um eine hohe Aussagekraft der Untersuchung zu erreichen, muß der Patient eine bestimmte Pulsfrequenz erzielen. Diese Zielfrequenz wird mit der Formel 220 minus Lebensalter (in Jahren) errechnet. Bei Erreichen der errechneten Zielfrequenz ist per Definition eine maximale Ausbelastung gegeben (submaximale Ausbelastung = 200 minus Lebensalter).

Die Ergometrie muß abgebrochen werden, wenn im EKG Herzinfarkt typische Veränderungen auszumachen sind, darüber hinaus bei klinischen Symptomen wie Luftnot (Dyspnoe) und Schmerzen in der Brust (Angina pectoris), bei einem Blutdruckanstieg über 220 mmHg oder beim Auftreten von relevanten Herzrhythmusstörungen. Nicht durchgeführt werden darf die Untersuchung bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie schwerem Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung, Herzschwäche sowie bei schweren Herzklappenfehlern und vorbekannten gefährlichen Herzrhythmusstörungen.